Die Gilde der Schwarzen Magier 02 - Die Novizin by Canavan Trudi

Die Gilde der Schwarzen Magier 02 - Die Novizin by Canavan Trudi

Autor:Canavan, Trudi [Canavan, Trudi]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2013-01-28T05:00:00+00:00


Das Gildehaus in Kikostadt stand an einem steilen Abhang. Von zahlreichen Balkonen aus hatten Besucher einen Blick auf das Meer, die Strände und die lange, gewundene Straße - auf der die Menschen noch immer feierten. Rhythmische Musik drang an Dannyls Ohren. In der einen Hand hielt er ein Glas mit elynischem Wein, in der anderen die Flasche. Er nahm einen Schluck, dann löste er sich von der Brüstung des Balkons, ging zu einem Sessel hinüber, setzte sich, streckte die Beine aus und ließ seine Gedanken schweifen.

Wie immer drehten sie sich um Tayend.

Seit dem Überfall war der Gelehrte in Dannyls Gegenwart verlegen und nervös gewesen. Obwohl Dannyl versucht hatte, sich so zu benehmen wie immer, hatte er Tayend offensichtlich nicht davon überzeugen können, dass sein Geheimnis unentdeckt geblieben war. Jetzt hatte er Angst, dass Dannyl seine Freundschaft zurückweisen würde. Diese Angst war durchaus nicht unvernünftig. Obwohl ein Mann in Kyralia, anders als in Lonmar, wegen dieses »inakzeptablen« Verhaltens nicht hingerichtet wurde, galt es dort dennoch als falsch und unnatürlich. Als damals die Gerüchte über ihn in Umlauf gekommen waren, hatte Dannyl gehört, dass man es ihm, falls sich diese Dinge als wahr erweisen sollten, vielleicht nicht gestatten würde, seinen Abschluss zu machen.

In all den Jahren seither hatte er alles darangesetzt, nicht abermals einen solchen Verdacht auf sich zu lenken. In den vergangenen Tagen war ihm ein beunruhigender Gedanke gekommen: Wenn Tayends Vorlieben in Elyne ein offenes Geheimnis waren, ließ es sich nicht vermeiden, dass bei Hof auch über ihn, Dannyl, Spekulationen angestellt wurden. Das Gerücht aus seiner Vergangenheit würde dem Tratsch zusätzliche Nahrung geben, und während solches Gerede in Elyne nicht weiter gefährlich sein mochte, konnte er sich vorstellen, was geschah, wenn diese Dinge die Gilde erreichten...

Dannyl schüttelte den Kopf. Nachdem er mehrere Monate mit Tayend gereist war, ließ sich der Schaden, den sein Ruf womöglich erlitten hatte, ohnehin nicht mehr beheben. Um seines Rufes willen sollte er direkt nach seiner Rückkehr nach Elyne jeden Kontakt zu Tayend abbrechen. Er sollte völlig zweifelsfrei klar machen, wie sehr es ihn entsetzt hatte zu erfahren, dass sein Assistent ein »Knabe« war, wie die Elyner es ausdrückten.

Tayend wird es verstehen, sagte eine Stimme in seinen Gedanken. Oder irrst du dich da?, sagte eine andere. Was ist, wenn er wütend wird und Akkarin von Lorlens Nachforschungen erzählt?

Nein, antwortete die erste Stimme. Das würde sein Ansehen als Gelehrter zerstören. Und vielleicht kannst du diese Freundschaft im Guten beenden, ohne seine Gefühle zu verletzen.

Dannyl blickte finster in sein Weinglas. Warum passierte ihm so etwas immer wieder? Tayend war ein angenehmer Gefährte, ein Mann, den er mochte und schätzte. Der Gedanke, ihre Freundschaft aus Angst vor etwaigen Gerüchten zu beenden, beschämte ihn und machte ihn gleichzeitig wütend. Gewiss konnte er sich auch weiterhin der Gesellschaft des Gelehrten erfreuen, ohne seinen Ruf zu gefährden.

Sollen sie doch reden, dachte er. Ich werde nicht zulassen, dass man mir eine weitere vielversprechende Freundschaft zerstört.

Aber wenn die Gilde davon erfuhr und die Höheren Magier so entrüstet waren, dass sie seine sofortige Rückkehr befahlen...

»Ihr



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